unordnung

Umzüge sind das Letzte. Ich bin definitiv nicht die ordentlichste Person, die man sich vorstellen kann, aber zur Zeit sieht das hier bei mir aus – Kartons überall. Teils leer, hauptsächlich mit Waren gefüllt, teils zur Entsorgung gedacht. Ein Umzug sollte immer schon vorbei sein, bevor es los geht. Zuerst kommst du nicht mehr aus dem Packen raus, dann lebst du in der alten Wohnung aus Kisten. Der Umzugstag ist mit lauter Stress verbunden nur um danach wieder aus Kisten zu leben, bis alles wieder einen Platz hat und auch dort steht.

Dazu gesellt sich bei mir gerade noch eine geistige Unordnung, hatte ich doch gestern Abend das sehr zweifelhafte Vergnügen zu zu sehen, wie sich ein Bauernhaus in Rauch auflöst. Eigentlich war es ein prima Abend mit Nachtessen vom Grill. Als ich dann das knistern und knachen hörte, kam mir das Geräusch aber doch etwas eigenartig vor. Die grauen Rauchschwaden aus dem Dachstock des Bauernhauses liessen jedoch keine Fragen offen. Die Feuerwehr sagte mir noch dass sie unterwegs sei. Aber nach 15 Minuten war das gesamte Dach weg und eine gute Stunde später dann auch der Rest des Hauses. Schlaf dann mal.

Jetzt sitze ich auf dem Balkon und in der Luft liegt der unverkennbare Duft von Russ und Rauch. Damit ist denn auch sicher gestellt, dass die Erinnerung nicht so schnell verblasst wie sich die Nacht über die Ruinen legt.

Der Sommer ist grossartig, das Jahr 2013 bist jetzt nicht schlecht. Aber im Moment habe ich doch so ein Gefühl – gerade habe ich etwas die Schnauze voll. Das trifft’s am ehesten.

Geniesst den Sommer. Und Hände weg vom Feuer.

-kili

4 thoughts on “unordnung

    1. Ehemalig, zum Glück. Kein Tenn mehr. Kein Heu oder Stroh. Minergie-Bau mit Erdsonde und Sonnenkollektoren, also auch ohne Heizung. Daher mache ich mir eigentlich keine Sorgen. Trotzdem habe ich natürlich kontrolliert, wo der nächste Feuerlöscher zu finden ist. (Wo ist der bei dir? Und bei Schedo?)

  1. Bei mir? Ganz sicher findet sich einer in der Einstellhalle. Ansonsten habe ich noch keinen gefunden. Offenbar gehört Feuer hier nicht zu den anerkannt grösseren Gefahren. Was angesichts der Lage im Anflug von Kloten und in Pillenabgabenähe zu einem KKW nicht weiter erstaunt…

    Übrigens: Was Umzüge angeht, hätte ich mich bis vor zwei Jahren voll und ganz Deinen Worten angeschlossen. Dann habe ich gelernt, dass es möglich ist, innerhalb von 48h zu packen, umzuziehen und wieder auszupacken. (Ein grosses DANKESCHÖN an dieser Stelle an meine Mutti!) Oder anders: Wir haben es mehr oder weniger geschafft, das “Kistenleben” zu vermeiden. Klappte ganz gut!
    (Anm.d.Red.: Die Beweggründe für ein solches Verhalten jenseits von Gut und Böse wurden in dieser Betrachtung absichtlich ausser Acht gelassen. Sie wirken jedoch bis heute nach.)

    Wie dem auch sei: Ich wünsche Euch von Herzen gutes Einleben, -richten, -wohnen und -gewöhnen, viel Freude an der neuen Wohnung und Wohnsituation und alles Gute auf dem weiteren Weg!

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