Tja, da versemmeln sie zuerst ihre Staatsbank, dann weigern sie sich, “Schulden” zurück zu zahlen und schliesslich reissen sie auch noch sämtliche Flieger aus dem Himmel. Jaja, die Isländer haben’s faustdick hinter den Ohren.
A propos, letztere brauche ich heute nicht wirklich, bin ich doch aktuell einer der bestbezahlten Arbeitslosen…
Na dann, schönes Wochenende – ruhig wird’s ja… 😉
Ich denke ja, dass das eine gut eingefädelte Aktion von euch Flotsen ist. So eine Art verkappter Streik.
Und jetzt noch abseits aller Verschwörungstheorien diese Frage:
Wer hat recht, die “Fliegen-verboten” Fraktion oder jene von “Fliegen-wollen”? (Ganz ungeachtet der Persönlichkeiten hinter beiden Fraktionen…)
Welch’unwichtige Frage. Wenn ich Ret wäre, hätte ich einfach Freude an den Zwangsferien… 😉
3D
Also das mit Zwangsferien würd ich auch unterschreiben, aber ich finde die Frage schon spannend. Zumal ja Schedo sowas wie Safety studiert hat, zwar hauptsächlich Richtung “Human Factors”, aber er wird ja wohl auch eine Meinung zu “Volcanic Factors” haben.
Viel wichtiger ist doch, dass
* die Spargeln aus Mexiko
* die Mangos aus Thailand
* die Rosen aus Holland
bald ausgehen werden…
Panik!!!
Ich würde schon einmal mit den Hamsterkäufen beginnen!
Warum habe ich eigentlich so einen roten Kopf auf dem Bild?!
Nun, beide haben nicht unrecht. (Welch eine Aussage!) Es ist aber nicht so, dass ich euch jetzt meine Meinung präsentiere, die könnt ihr euch selbst bilden. Die Ausgangslage ist auch nicht einfach und hat meines Erachtens zu maximal 50% mit Sicherheit zu tun.
Tatsächlich war es so, dass sich bereits nach wenigen Stunden, spätestens nach dem ersten Tag, die Diskussion nicht mehr (nur) um die Sicherheit drehte, sondern darum, wer für den wirtschaftlichen Schaden aufkommen muss und wer überhaupt reklamiert.
1. Grundsätzlich kann Vulkanasche ein Risiko für die Fliegerei darstellen. Anschauliche Beispiele aus der Vergangenheit (z.B. 4-engine-flame-out bei einer B747) belegen dies. Die wichtigen Fragen “wo ist die Aschekonzentration wie hoch?” und “ab welcher Grösse/Konzentration ist Asche schädlich?” konnten aber erst in den letzten 24-36h resp. noch gar nicht eruiert werden. Hier bleibt Arbeit liegen für den nächsten Feuerberg.
2. Die Staaten haben das letzte Wort über ihren Luftraum (nicht die Flugsicherung). Da diese keine wissenschaftlichen Daten z.V. hatten (s.1), verliessen sie sich auf die Berechnungen, Analysen und Prognosen des britischen Meteo-Diensts, welcher notabene zu den profiliertesten und genauesten Meteo-Diensten gehört. Anhand dieser Daten entschieden sie sich, den Luftraum teilweise oder komplett zu schliessen. Etwas unglücklich daran ist, dass es keine “overall”-Lösung gab, dass also z.B. Eurocontrol eine Meinung rausgab und diese dann von den Staaten übernommen wurde. Handkehrum ist es wahrscheinlich nicht falsch, dass jeder Staat selbst entscheiden konnte, da sich die Wolke ja nicht überall gleich verteilt hat.
Man kann die Frage auch umkehren: Was wäre, wenn die Staaten nichts unternommen hätten und es zu ernsthaften Zwischenfällen gekommen wäre?
3. Während für die Staaten der sichere Luftraum zählt, zählt für die Airlines die Wirtschaftlichkeit. Dahinter liegt, nebst der Legitimität der Ansprüche, auch die Frage der Haftung. Nebst dem, dass diese sowieso noch zu reden geben wird, gilt für die Staaten oft eine (eingebildete) Nulltoleranz, währen für die Airlines der Rechner zählt. In anderen Worten: Wenn die Airlines fliegen und somit Geld verdienen kann, können sie auch den allfälligen Ausfall eines Fliegers, welcher einen Schaden davon trägt, kompensieren. Am Boden sind sie aber grundsätzlich im falschen Metier. (Literaturtipp: “A tombstone imperative”: Eine Sprinkleranlage im Flugzeug lohnt sich erst ab x ausgebrannten Flugzeugen pro Jahr. Da die Zahl der ausgebrannten Flieger pro Jahr <x ist, bauen wir keinen Sprinkler ein. Etc.)
3. Zumindest im deutschen Sprachgebiet haben sich hauptsächlich 4 Airlines gemeldet, welche mit der Sperrung Probleme haben: Lufthansa, Air Berlin, Fly Nikky und Austrian. Die von ihnen ins Feld geführten Argumente waren nicht wissenschaftlicher sondern wirtschaftlicher Art. Seltsamer Weise haben sich andere, gegroundete Airlines weniger vehement gewehrt. Die Frage, was dahinter steckt, und ob möglicherweise gewisse Airlines knapper am Abgrund vorberischrammten als andere, muss (für den Moment) offen bleiben.
4. Während KLM und Lufthansa keine Beschädigungen an ihren Testflugzeugen feststellen konnten, wurden mindestens 2 Kampfflugzeuge des Typs F-16 leicht beschädigt durch Ascheteilchen. Auch hier klafft eine Lücke.
Es geht also sowohl um Sicherheit wie auch um Interessenkonflikte. Für eine klare Aussage bezüglich Schadenpotenzial der Aschewolke aus Island, fehlen wissenschaftliche Daten. Die grundsätzliche Gefahr ist aber erwiesen und bekannt. Eine frühe Lockerung der Luftraumsperrung war den Staaten zu riskant, die lange Sperrung führte zu anderen Problemen. Dies wird sich auch mit wissenschaftlichen Belegen für die eine oder andere These nicht ändern lassen.
Danke, seh ich auch so… 😉
Ich habe noch immer einen roten Kopf.
Den wirst du los, wenn du auf gravatar.com zu deiner hier registrierten E-Mail Adresse ein Bildli hinterlegst. Oder evtl wenn du deine hier registrierte E-Mail Adresse änderst.