blöd

Ich weiss nicht, ob das sonstwem auch schon aufgefallen ist, aber: Blödheit entspannt. Zumindest die eigene. – Wenn der Gesprächs- oder Sonstwas-Partner blöd ist – also ich gebe zu, ich krieg’ da jeweils die Krise. – Aber wenn ich es selbst bin: Hmmm. Ist irgendwie alles einfacher. Nichts merken, nicht reagieren müssen, sinnbefreit und hirnfrei.

Ja, mir ist’s durchaus bewusst, genau das kann ich selbst nicht ab. Meine faule Ausrede: das Leben ist nicht fair. Sollte ich’s also immer sein?

Prima, jetzt beginnt sich auch noch mein Gewissen zu melden. – Irgendwie läuft das bei mir immer nach dem selben Schema ab: Ich überleg mir was, finde die Idee spitze und beginne dran rum zu knobeln. Mit der Konsequenz, dass ich etwas später sämtliche Pros und Contras auf einer geistigen Liste habe und die Idee gar nicht mehr so spitze finde. Das war’s dann, hat mich gefreut.

Ich knüpfe jetzt nochmals  an ein Teilthema vom vorletzten Mal an. Mein Kopf kann und weiss vieles. Das ist auch gut so und da bin ich ziemlich dankbar für. Nur. Er ist ein ganz lausiger Entscheidungsträger. Die bescheuerten Pro-Contra-Listen sind in der Regel nicht die Kalorien wert, mit welchen sie ersponnen sind. Unausgegorener Mist. Aber mein Hirn vermarktet das Zeugs so geschickt, dass mein Verstand aus Faulheit auf den Zug aufspringt und mitgrölt. Ein prima Duo.

So komme ich also nicht zu einer Entscheidung. Entscheiden hiesse auswählen, aber wer den Fahrplan kennt, der wählt ja nicht. Zum Glück für mich, gibt’s da jene Momente wo’s schnell gehen muss. Beispiel: Ich falle ins Wasser: schwimmen oder absaufen? – Ding: Schwimmen. Oder auch: 09:00 Vorstellungstermin, 10:47 Zusage, 2einhalb Tage später Arbeitsbeginn. Denken, Listen machen, abwägen? Wann bitte?

Das ist dann jeweils die Chance für meinen Bauch: das Hirn versucht die Tragweite der Situation zu erfassen und läuft voll in den Buffer-Overflow rein, der Verstand wartet vergeblich auf die Liste vom Hirn und vom Körpermittelpunkt her kommt die Info: Ich fühl mich gut, passt scho’. Los. Oder wie letzthin (war wohl vor anderthalb Wochen): Ach, nö. Lass ma’.

So. Und was soll jetzt die ganze Schreibe? – Interessiert doch keinen. – Ziemlich sicher will ich damit mal einen Denkanstoss an mein Ich von morgen oder übermorgen senden. Vielleicht lese ich das hier ja nochmals durch und mach mir eventuell ein paar weitere Gedanken. Es besteht ja sogar die Chance, etwas daraus zu lernen. Und wenn’s nur die Tatsache ist, dass ich nach 22:00 keine sogenannt “grossen Gedanken” mehr niederschreiben sollte.

Ach, das könnte jetzt etwas untergegangen sein: Mir geht’s gut. Wie sagt man so schön: Häppi. Wie zu Beginn schon angedeutet: Blöd vor Glück. Und jetzt geht’s erst richtig los: Mein Bauch traut dem Glück nicht und traut sich nichts zu sagen. Hirn und Verstand? – Pfft, genau.

-kili

8 thoughts on “blöd

  1. Habe gerade ein Buch gelesen: “Das Geheimnis kluger Entscheidungen”

    Wenn Du den Bauch mit dem Gehirn richtig kombinieren kannst bist Du wahrscheinlich auf dem richtigen Weg… 😉 Und Blöd erst rechnt nicht.

    Schmetterlinge im Bauch???

    1. Richtig kombinieren, daran arbeite ich prinzipiell. Klappt auch schon ziemlich gut. Es gibt halt einfach so Situationen…

      Schmetterlinge? Gibt’s auf Wolke 7 Schmetterlinge?

  2. Endlich Konkretes…
    Priska und meine Kleinigkeit freuen uns, freuen uns, freuen uns, aber nun überlassen wir das mit der Freude dir!
    Kommst du am Samstag immer noch beim Umzug helfen?

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