Karfreitag 2006. Ein hundsgewöhnlicher Tag, hätten da nicht alle Läden geschlossen. Und ja, da war noch was. Wie ich nach einem erfüllenden Ausschlafen aus den Federn hüpfte, glaubte ich zuerst, immer noch zu träumen: Ich sah den Mont Blanc.
So rieb ich mir zuerst noch einmal etwas die Augen aus, aber dieser Weissberg war immer noch da. Nun muss man wissen, dass dieser Mont Blanc nicht irgend ein Provinzhoger, sondern der höchste Berg Europas, neudeutsch: Top of Europe, ist (4807m.ü.M.). Und man muss auch wissen, dass ich nicht an Halluzinationen litt, sondern am Fenster meines Wohnzimmers stand und einfach mal nach draussen linste. Genau, dies nennt man eine ‘gute Wohnlage’…
Zugegeben, letztendlich ist auch der Monte Bianco ein grosser Haufen Stein mit viel Schnee auf der Kappe, aber irgendwie wirkt er trotzdem sehr majestätisch zwischen all diesen Kummerbuben um die 3500-4000m.ü.M. … Im übrigen ist er ein schönes Symbol für bilateral ausgelebte Freude. Die Italiener wissen dann, wie Berge aussehen, die Franzosen haben die Touris und wir Schweizer die Aussicht.
A propos Aussicht: Die hatte ich exakt eine Woche später wieder – und er war immer noch da. Zu meiner Freude musste er nicht wie verschiedene Arbeitskollegen kurzfristig mal ein bisschen seinen Wohnsitz verlagern. Nein, er stand immer noch da und war – von Auge geschätzt – immer noch gleich hoch und breit. Heureka – Freude herrscht!
So, und damit wär’s ja dann eigentlich morgen wieder Zeit für eine Sicht auf den Berg der Berge, zumindest was Europa betrifft. Halte euch also auf dem Laufenden.
PS: Neidische Kommentare aus der vernebelten, verregneten und kühlen Nordostschweiz – sprich seitens Zürcher Kollegen – konnten mir im übrigen nichts antun. Es bestand ja für alle die Möglichkeit, freiwillig nach Genf zu wechseln…